Veränderungen meistern mit Geduld & Wachstum

Sie wollen das große Wunder? Und das sofort? Den mega-Job, der Sie unabhängig von anderen macht? Dass sich Probleme einfach in Luft auflösen? So funktioniert das Leben leider nicht. Wie geht man denn am besten mit Veränderungen um?

Schritte auf dem Weg zur Veränderung

Einen Gipfel ersteigt man nicht dadurch, dass man im Tal darüber nachdenkt, wie schön es doch auf dem Gipfel sein könnte. Nach einer Zeit des Planens man muss seinen Hintern dort hoch bewegen. Und das ist anstrengend. Aber wie erhebend ist es, wenn man oben steht und ins Tal herunterschauen kann. In dem Wissen, dass man sich selbst überwunden und „es“ geschafft hat. Wenn man aber gar nicht erst losgeht, dann kommt man auch nirgendwo an.

Aktuelle Herausforderungen meisternÜberschrift

Aufgrund vieler Empfehlungen habe ich Geld in Eigentum investiert. Aber dann kam der Krieg in der Ukraine. Vieles wurde teurer. So auch die vertraglich vereinbarten Renovierungsarbeiten. Seit fast zwei Jahren warte ich darauf, dass diese durchgeführt werden. Seit April erhalte ich kein Geld mehr, muss aber den aufgenommenen Kredit weiterbezahlen. Leerstand. Stillstand. Ohne Macht sein. Hingehalten werden. Ignoriert werden. Das macht eine ganze Menge mit mir. Ich spüre Angst davor, dass meine Ersparnisse nicht reichen. Ich spüre Wut, die ich irgendwie ausleben muss. Und es werden lange zurückliegende Kränkungen angetriggert.

Ich weiß aus Telefonaten mit dem Geschäftsführer des Unternehmens, dass es ihm in dieser Zeit auch nicht gerade gut geht. Dass er mit allen Kräften versucht, die zugesagten Leistungen auch auszuführen.

Was kann man in einer unübersichtlichen Situation machen? Wie kann man mit Kränkungen, mit Zurückweisung und mit Ignoranz auf eine konstruktive Weise umgehen? Um das gleich zu sagen, das ist eine schwierige Situation. Häufig sogar eine Krise.

Am besten ist es zunächst, die Gefühle wahrzunehmen, die entstehen. Die in Bezug auf die vorliegende Situation auftauchen. Die Gefühle wirklich spüren. Diese drücken sich häufig im Körper aus, z.B. durch Magenbrennen („man ist sauer“), Rückenschmerzen („die Last ist zu groß“) und Kopfschmerzen („die Gedanken drehen sich im Kreis“). Und mit sich selbst in Kontakt bleiben, wenn dieser mit anderen abgeschnitten ist. Sich spüren. Danach auch wieder ein vorsichtiger Blick nach außen, um sich Hilfe zu suchen. Neue Kontakte knüpfen. In meinem Fall habe ich mich nach dem Rechtsweg erkundigt. Und das war auch nötig.

Es hilft, die Situation wirklich anzunehmen. Und allen Ängsten und Widerständen zum Trotz: weiterleben, die Aufgabe, die da sind, erledigen und darauf vertrauen, dass sich nach einem Schritt schon wieder der nächste Schritt ergeben wird und dass es Möglichkeiten gibt, die man in einer Zeit des Stillstands manchmal nicht sofort sieht.

Was auch sehr unterstützen kann, ist ganz bewusst auf die „kleinen“ Wunder zu schauen, die jeden Tag da sind und die immer wieder von selbst geschehe nund wieder lernen, diese wahrzunehmen. Bloß nicht längere Zeit herumsitzen und über die Situation „nachdenken“ (unser Hirn fabriziert häufug immer wieder die gleiche Schleife, aus der wir manchmal nicht alleine herauskommen). Wichtig hier ist, wiede ins Tun zu kommen. Auch mit Dingen, die absolut nichts mit der Sache, in der man da gerade steckt, zu tun haben. Dem Geist die Möglichkeit geben, sich zu ent-spannen. Das tun, was man tun kann (z.B. alte Sachen aussortieren, Holz hacken, Rasen mäßen, Fenster putzen). Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

Kleine Wunder im Alltag erkennen

  • Nach meiner Anfrage bezüglich seines Buches entwickelt sich ein freundschaftlicher Austausch mit dem Autor. Einem erwachten und ganz wunderbaren Menschen. Ein Mensch, den ich sehr wertschätze und für dessen Da-Sein ich sehr dankbar bin.
  • Ich freue mich über einen gelungenen Workshop von mir in einer Klinik für Psychosomatik. Vor einigen Jahren war ich selber noch als Patientin in einer solchen Klinik. Und ja, ich gönne mir den Stolz, den ich spüre für das, was ich geschafft habe ☀️.
  • Ich arbeite zuhause an meinem Esstisch und entdecke während eines Blicks aus dem Fenster, dass nach einem heftigen Regenschauer die Sonne wieder scheint. Und dass die Tropfen, die in den Bäumen hängen, im Sonnenlicht um die Wette funkeln. Wie Diamanten, die jemand einzeln in die Zweige gehängt hat. Ich sitze da und schaue. Ich sitze da und bin. Ich sitze da und kann einfach nur ganz da sein.

Dankbarkeit und zwischenmenschliche VerbindungenÜberschrift

  • Während einer kurzen Rast an einer Tankstelle auf der Fahrt zu einem Treffen mit Freunden sprechen mich ein berühmter Kabarettist und ein Opernsänger darauf an, was für einen schönen Hund ich doch habe. Wir tauschen uns eine Zeit lang über unsere Erfahrungen aus, berühren uns mit unseren Herzen und fahren dann weiter, unseren jeweiligen Zielen entgegen.
  • Ich freue mich über die Gemeinsamkeit die entsteht, wenn man mit seinem Elektroauto im Dunkeln, bei Eiseskälte und im Regen an einer Ladestation an der A3 mit nur noch 10 km Reichweite gestrandet ist und nur eine von 6 Ladesäulen funktioniert. Kein Gerangel, wer zuerst dran ist, sondern die Hilfestellung, dass der, der gerade geladen hat, anschließend noch so lange wartet, bis das Laden beim Nächsten auch sicher funktioniert um evtl. mit seiner Lade-App aushelfen zu können. Und dass jede*r nur so wenig lädt, um sicher bis zur nächsten Station zu kommen, damit die Nachfolgenden nicht so lange warten müssen…

Früher wären all diese wunderbaren Augenblicke und Begegnungen an mir vorbeigerauscht in Anbetracht der großen Herausforderung. Heute lenke ich ganz bewusst meine Aufmerksamkeit auf die Dinge, für die ich dankbar bin.

Welches sind die Menschen und Dinge, für die Sie dankbar sind? Die Sie zumindest gedanklich und für kurze Momente aus dem Kreisen des Gedankenstromes herausholen können? Schreiben Sie diese einmal auf. Und ganz ehrlich: hier steckt Übung hinter. Es ist am Anfang nicht leicht, Dankbarkeit zu empfinden, wenn man so richtig tief in der „Sch…“ steckt. Aber es lohnt sich, Methoden zu lernen, mit denen Sie selber wieder Herr oder Frau im eigenen Haus Ihrer Gedanken werden können.

Dann können Sie im nächsten Schritt lernen, das Leben als solches wieder zu würdigen. Denn zu einem Tag gehört auch immer die Nacht. Zu Ebbe gehört auch immer wieder die Flut.

Die Bedeutung von Geduld im Leben

Wir haben verlernt, Geduld zu haben. Meiner Meinung ist Geduld einer der wesentlichen Pfeiler im Leben. Wir meinen, dass Großartiges sofort geschehen muss. Die wichtigen Dinge brauchen Zeit, um zu reifen. Wir selber brauchen Zeit, um uns zu entwickeln. Ein Leben lang. Und wir brauchen Durchhaltevermögen und Mitgefühl. Mitgefühl für uns selber und mit anderen. Eine Pflanze wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Im Gegenteil: sie geht ein.

Wir können oft nicht absehen, wofür die Probleme, in denen wir im Moment stecken, vielleicht doch einmal gut sein werden. Wir kennen die Architektur nicht, die hinter unserem Leben steht. Aber wir können das spüren, was in uns auftaucht. Auch die Gefühle, die wir lieber nicht hätten, denn sie sind für etwas gut und richtig. Und wir können lernen, das Leben nicht von diesen Gefühlen dominieren zu lassen.

Demut und Akzeptanz des eigenen Weges

Eine großartige Erfahrung ist Demut: vor denjenigen, die in Situationen stecken, die Geduld erfordern und die manchmal auch über sehr lange Zeit nicht zu ändern sind. Vor Menschen, die Angehörige pflegen. Vor Menschen, die vor Kriegen fliehen müssen und vor den Menschen, die diese dabei unterstützen, in anderen Ländern eine neue Heimat zu finden. Wir können lernen, den Umgang mit der Situation zu verändern. Die Perspektive, aus der wir schauen, die können wir verändern, wenn wir schon die Umstände selber nicht ändern können.

Sie sind immer genau dort richtig, wo Sie gerade sind. Sie sind nicht erst ganz, wenn Sie dort sind, wo wo Sie hinwollen. Wenn Sie das erreicht haben, was Sie erreichen möchten. Ziele zu haben ist gut. Ziele sind wichtig. Aber „Der Weg ist das Ziel“, sagte schon vor mehrern tausend Jahren LaoTse. „Wir wachsen auf dem Weg zu unserem Ziel. Nicht erst, wenn wir am Ziel angekommen sind.“ sagt Ralph Waldo Emerson.

Ich hoffe, auch Sie wachsen auf Ihrem ganz eigenen Lebensweg mit all den Herausforderungen, die Ihnen dabei begegnen.

Wenn Sie ein Stück Ihres Weges in Begleitung gehen wollen, melden Sie sich gerne bei mir.


PS am 15.12.23: nach dem heutigen Telefonat mit dem Geschäftsführer der Gesellschaft sollen die Wohnungen ab Januar renoviert werden, so dass sie ab März bezugsfertig sein sollen.

PPS am 16.03.25: Es wurde viel versprochen und nichts von Seiten der Immobilienfirma wurde eingehalten. Nachdem nun nach langer Zeit alle Formalitäten auf einen richtigen Stand gebracht wurden bin ich nun dabei, die Immobilien wieder zu verkaufen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Und ich bin offen dafür zu erfahren, wofür das Ganze gut ist 😉.